von der Schnellfähre ab Hirsthals Lillesand Hafen Weg nach Brekkestø Hotellobby
Sonntag, 05. Juli 2015
Strecke: Aalborg, DK - Hirtshals, DK - Kristiansand, N - Lillesand, N - Grimstadt, N
Tageskm: 166 Gesamt Reisekm: 676
Übernachtung: Scandic Hotel Grimstad, N
Um 6:00 Uhr packen wir die Moppetts und warten auf unser vorbestelltes Frühstück. Die Kommunikation hat wohl nicht super geklappt, als wir auftauchen, kommt erst Schwung in die Sache. Den Kaffee Automaten anschalten hatte die Dame bis heute nicht gelernt. Auch der Mann von der Rezeption weiß nicht Bescheid, bietet aber an, dass er uns einen Kaffee kocht.
Als wir alles haben, ist immer noch Zeit genug gemütlich zu frühstücken. Es lohnt sich, denn sie haben auch für uns drei richtig viel Auswahl aufgefahren. Ausreichend gestärkt und gut gelaunt machen wir uns auf den Weg zur Schnellfähre in Hirtshals, die uns mittags in Kristiansand anliefern soll.
Am Fährterminal treffen wir Motorradfahrer unterschiedlichster Nationen: Österreicher, Briten, Belgier, Holländer und natürlich auch viele Deutsche. Die Gespräche lassen die Wartezeit einigermaßen schnell vergehen. Am längsten quatschen wir mit einem Rentner aus Wales, der uns noch fotografieren muß, weil ich seiner Freundin so ähnlich sehe. Ein Bild von ihr klebt in seinem Topcase und das müssen wir natürlich auch ansehen.
Für unseren Geschmack viel zu früh werden wir an die Fähre gewunken, um dort mit ca. 30 Motorrädern die Abfahrtsrampe künstlich zu schmälern. Rauf fahren dürfen wir nämlich noch lange nicht, kommen ja immer noch viele entgegen?!
Beim Festbinden auf der Fähre sind gegenüber 4 andere „alleinreisende“ Frauen dabei ihre Maschinen zu verzurren. Anita, Inge, Sonja und Susann wollen auf dem Weg zur WIMA in Schweden noch einen Norwegen Schlenker einlegen. So erfahre ich gleich, dass sich zur Australien WIMA im Herbst 10 deutsche Frauen anmeldeten. Hui! Mit so vielen hatte ich nicht gerechnet. Bis dahin wusste ich nur von zwei Berlinerinnen.
Anke und ich versuchen die restlichen 34 dänischen Kronen irgendwie sinnvoll anzulegen. Mit Schokolade geht wegen der Sonne nicht und soll ja eigentlich auch nicht so dick machen. Darf nicht viel Platz wegnehmen. Gar nicht so einfach. Die Beste Lösung wäre 2 Flaschen Rotwein mit je (!) 187 ml Inhalt. Aber dafür haben wir ganz genau eine Krone zu wenig. Also gehen wir Leute anquatschen. Wir kennen ja schon einige Motorradfahrer, die sich mit uns anstellten. Der rüstige Rentner aus Wales hat nur norwegische Kronen. Das hilft uns nicht. Nach vielem Hin- und Her spendet Susann eine Krone unter der Bedingung, dass ich sie nicht mehr Susanne nenne. Das kriege ich hin. Danke Susann, beim Saufen werden wir an dich denken!
Endlich sind wir drüben und verlassen die Fähre. Ein kurzer Halt im Hafen, das Navi muss sich erst mal orientieren und wir die Sonnenbrillen wieder aufsetzen, und schon sind wir auf der E18 Richtung Oslo unterwegs, erst mal raus aus Kristiansand.
Gleich danach biegen wir auf kleine Straßen ab und fahren an der Küste entlang gen Osten. Unglaublich. Wieder einmal habe ich vergessen WIE schön Norwegen ist. Jedes Mal wieder komme ich an, in der Erwartung das wunderschöne Norwegen zu sehen und dann haut es mich um, weil es noch so viel schöner ist!
In Lillesand kaufen wir Geld und wollen Eis essen, doch es bleibt bei Getränken. Anke hat Probleme mit den Kontaktlinsen, das hat Prio 1. So ein Eis wie wir wollen, scheint es hier nicht zu geben. Ok, was trinken. Hauptsache es gibt dort Toiletten und einen Spiegel. Wir sitzen prima am Hafen und am zentralen Platz, wo sich die Seniorinnen treffen. Mit schnödem Stock oder Rollator bis hin zum vollverkleideten Allwetter-Rollstuhl kommen sie an um sich zu unterhalten. Wir sind begeistert. Das Eis verschieben wir auf den Fischerort Brekkestø. Dazu müssen wir ein Stück wieder zurück fahren, doch wir wollten nicht gern ohne Geld vor dem leckeren Eis stehen, nur weil das dort vielleicht keinen ATM hat. Und so groß war der Umweg nicht. Außerdem haben wir nun inzwischen auch den Tank wieder voll.
Mit dem Eis wird es dann doch nichts, weil keine von uns gewillt ist, sich an der langen Schlange anzuschließen um eine teure, Kalorienbombe zu kaufen. Aber der Hafen ist schön und erst viele Fotos später fahren wir weiter nach Grimstadt.
Den Mix nach der Feelgood Beschreibung UND Navi zu fahren kriege ich nicht hin und so fahren wir einige Schlenker, bis wir es gefunden habe. Diverse Einbahn und Spielstraßen gibt es hier. Die Richtung war immer richtig, nur die Durchfahrt nicht erlaubt. Den letzten Links-Abbiegen-verboten Hinweis ignorieren wir und sind endlich da!
Ein schönes Hotel habt ihr uns ausgesucht! Wir sind total begeistert. Heute hat Britta das Einzelzimmer. Als wir den Stadtbummel beginnen, sind wir nicht mehr ganz so begeistert. Das Wetter sieht nicht mehr so viel versprechend aus und das Hafenviertel ist schnell abgelaufen. Unser Tisch im Restaurant bietet uns einen prima Blick aufs Wasser, dafür fehlt die Rückenlehne und weil es nur ein großes Zelt ist, wird uns recht schnell kalt. Decken liegen zwar bereit, aber die Kälte kriecht doch irgendwie rein. Das Essen ist auch nicht ganz so lecker wie gestern in Dänemark, aber nicht wirklich doof. Satt werden wir auf jeden Fall. Ich bin tierisch müde, obwohl es noch nicht mal neun ist. Ein Blick zur Uhr: Oh, genau genommen noch nicht mal 7! Als wir anschließend weiter bummeln, beginnt es zu nieseln. Uns ist eh noch kalt und so beschließen wir Kakao trinken zu gehen. Glühwein gibt es hier ja nicht. Und vermutlich könnten wir den gar nicht bezahlen! In der Keller-Bar unseres Hotels kriegen wir was heißes und klönen noch, bis das Bett ruft. Mir gefallen die Lampen, die hätte ich gern zuhause im Sommergarten!
  
... gestern morgen ...